Weshalb auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben an den Herrn Jesus, der in euch ist, und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, nicht aufhöre, für euch zu danken, euch erwähnend in meinen Gebeten (Epheser 1,15-16).
Mehr oder weniger regelmäßig haben wir uns angewöhnt, samstags auch in einer Gebetsrunde zusammenzukommen und aneinander zu denken und füreinander zu beten. Es ist schön, dass dieser Kreis sich vergrößert und dass wir alle mehr und mehr die Kraft des Gebets schätzen lernen – es ist Gottes Kraft! Ich möchte heute zwei Anlässe nennen, die uns ins dankende und bittende Gebet treiben sollen:
1. Der Glaube an den Herrn Jesus…
Paulus hört von dem Glauben der Epheser an den Herrn Jesus. Dies treibt ihn ins Gebet und er dankt Gott dauerhaft für seine Glaubensgeschwister. Wenn Menschen zu dem Herrn Jesus kommen, dann ist das Grund genug zum Danken. In Lukas 15,7 heißt es, dass „Freude im Himmel sein wird über einen Sünder, der Buße tut“. Es ist wunderbar, wenn Sünder zu dem Herrn Jesus kommen und ihn als ihren Herrn und Retter annehmen.
Doch ich glaube, das ist hier nicht gemeint. Die Bekehrung der Epheser ist zwar Grund genug, dankbar zu sein, doch meines Erachtens geht es hier um die Entwicklung des Glaubens, das Glaubenswachstum. Glaube ist nicht nur eine einmalige Entscheidung, sondern fortwährendes Vertrauen auf den Herrn Jesus, das einmal einen Anfang nimmt, aber nie ein Ende haben soll.
Und das ist ebenfalls ein Grund, um Gott zu danken. Ich plaudere jetzt mal aus dem Nähkästchen: es gibt für mich kaum eine schönere Freude, wenn junge Christen im Glauben wachsen. Es ist wunderbar zu sehen, wenn sie ihr Leben nach Gottes Willen ausrichten wollen. Sie besprechen alles mit ihm, sie fragen nach seinem Willen und versuchen ihn näher kennen zu lernen, indem sie sein Wort lesen. Sie haben Gemeinschaft mit anderen Christen und möchten die Liebe Jesu weitererzählen und anderen Menschen vorleben. Sie spulen keine auswendig gelernten Phrasen ab, sondern sie leben in einer herzlichen Beziehung zu dem Herrn Jesus, bei dem sie auch ihre Probleme loswerden können. Ihr Leben ist nicht einfach, aber sie lassen den Herrn nicht los…das freut mich wirklich! Es gibt wahrscheinlich kein schöneres Glück, wenn man dies erlebt – und ich habe das schon erlebt!
2. Die Liebe zu den Geschwistern…
Auch die Liebe der Epheser zu den Glaubensgeschwistern treibt Paulus ins Gebet. Der Glaube, so hat mal jemand gesagt, hat immer eine vertikale und eine horizontale Ausrichtung. Wir glauben (vertikal gesehen) an Gott, und das hat auch Auswirkung auf unser Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen (horizontaler Blickwinkel). Ganz besonders soll die Liebe zu den Gläubigen deutlich werden. Nicht umsonst sagt der Herr Jesus selbst, dass uns die Welt als seine Jünger erkennen wird, wenn wir Liebe untereinander haben (Johannes 13,35).
Sicher ist dies nicht immer leicht. Manchmal fällt die Liebe schwer. Doch es ist eine Verpflichtung, die wir haben und es wäre fatal, wenn wir sein Gebot auf die leichte Schulter nehmen, denn: „wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt (1. Johannes 4,8)“, und weiter: „Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, so ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, wie kann der Gott lieben, den er nicht gesehen hat (5,20)?“
3. …treibt ins Gebet
Diese beiden Anlässe sollen uns ins Gebet treiben. Natürlich nicht ausschließlich. Selbst-verständlich dürfen wir Gott alles sagen, was uns beschäftigt, z.B. die Prüfungen von Geggo diese Woche. Aber lasst uns auch nicht vergessen, Gott für den Glauben und die Liebe anderer zu danken und ihn zu bitten, dass er diese beiden wichtigen Charakterzüge ihnen und uns erhält.
Bei allem Bitten und Flehen, was notwendig und gut ist (Philipper 4,6), dürfen wir jedoch nicht den Dank vergessen. Danken wir füreinander?
Vielleicht hilft es, wenn wir uns einfach mal die (gläubige) Person vorstellen, mit der wir am meisten Probleme haben…
…und jetzt danke und bitte für sie!