Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende (Matthäus 9,37-38).
Als der Herr Jesus die Jünger aussendet, tief bewegt über das Volk, das er sieht, fordert er sie in dieser Situation auf, dafür zu bitten, dass Gott noch mehr Arbeiter in seine Ernte aussende. Die Situation ist beachtlich. Vor ihrem „Missionseinsatz“ rüstet Jesus die Jünger zwar aus (Matthäus 10,1ff.), doch ihn quält der Gedanke, dass seine Arbeiter so wenige sind. Über diese Dinge möchte ich ein paar (ungeordnete) Gedanken weitergeben:
1. Es hat sich nichts geändert
Mehr als 2.000 Jahre nach dem Tod und der Auferstehung Jesu hat sich an dieser Lage nichts geändert. Können wir sagen, dass es irgendwann eine Zeit gab, wo es genug Arbeiter in Gottes Reich gab? Nein. Es ist heute scheinbar sogar noch schlimmer als früher, denn wir sehen als Christen vor uns ein riesiges Aufgabenspektrum, welches wir überhaupt nicht bewältigen können. Die Mitarbeiter im Reich Gottes sind wenige.
2. Die Arbeiter sind immer nur wenige
In der Bergpredigt äußert sich Jesus: Eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden (Matthäus 7,14). Es sind wenige, die auf dem Weg zu Gott sind. Diese sind auch seine Arbeiter (die Bibel spricht nirgends davon, dass Ungläubige Mitarbeiter Gottes sind!). Hast du das auch schon festgestellt? In der Schule, auf der Arbeit, im Studium gibt es nur wenig Mitstreiter für Jesus. Oft sogar ist man ganz auf sich allein gestellt. Das wird auch so bleiben. Wir müssen uns bewusst machen, dass wir nie genug sein werden. Gott wollte es anscheinend so, dass er sich durch Christen verherrlicht, die in der Minderheit sind und die ihm dafür treu nachfolgen.
3. Die einzigartige Beziehung zu Gott
Was uns als Christen von anderen Arbeitsfeldern unterscheidet, ist die einzigartige Beziehung zu unserem Arbeitgeber. Es ist eine Liebesbeziehung. Als Jesus nach der Auferstehung Petrus für den Dienst einsetzt, fragt er ihn nur nach seiner Liebe (Johannes 21,15 ff.). Liebst du den Herrn Jesus? Kannst du ihm das täglich sagen, dass du ihn liebst? Mir fällt das oft schwer, aber wir dürfen und sollen es sagen. Der Herr Jesus hat uns seine Liebe in seinem Handeln bis zum Tod gezeigt (Johannes 15,13) und diese Liebe hat er auch heute noch zu uns. Er nennt uns sogar seine Freunde (Johannes 15,14). Ist das nicht ein schönes Arbeitsverhältnis?
4. Wir sind nicht höher als Jesus gestellt
Als Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht, sagt er ihnen, dass ein Knecht nicht größer ist als sein Herr (Johannes 13,16). Wir sind verpflichtet im buchstäblichen Sinn Drecksarbeit zu leisten. Keiner darf sich davon frei sprechen, denn wir sind nicht höher als der Herr Jesus, der wirkliche Drecksarbeit geleistet hat. Ja, wir sind im wahrsten Sinne nur „unnütze Knechte, die ihre Schuldigkeit getan haben“ (Lukas 17,10). Jeder Christ muss wissen, dass er als Arbeiter in Gottes Reich eine große Aufgabe hat, die nicht leicht ist. Wir sollten diese Aufgabe gewissenhaft ausführen. Übrigens: die Arbeit in Gottes Reich ist nicht nur Jungschar-, Jungenschafts- oder Gemeindearbeit. Sie ist eine Lebens-einstellung. Der Arbeiter in Gottes Reich hat nicht nur einzelne Projekte durchzuführen, sondern er ist tagtäglich bis zu seinem Tod Arbeiter in Gottes Reich.
5. Gemeinsames Arbeiten
Gerade weil wir so wenige sind, ist es wichtig, dass wir gemeinsam fest zusammenstehen und gemeinsam die Arbeit verrichten. Jeder hat vielleicht unter-schiedliche Einsatzgebiete, aber in Jesus laufen die Dinge zusammen. Wir dürfen uns austauschen, dürfen/sollen sein Wort lesen, dürfen den Arbeitgeber bitten etc.. Lasst uns nicht in Streit verfallen, sondern lasst uns produktiv für den Herrn arbeiten, treu und fleißig. Lasst uns gegenseitig aufbauen und liebevoll ermahnen. Dann werden wir den Lohn bekommen, den uns Jesus versprochen hat.