Dankbarkeit

kurzandacht2_thumb[1]Wenn wir unser Leben ehrlich vor Gott betrachten, müssten wir zugeben, dass Gott es wirklich gut mit uns meint. Jedem von uns würden Lebensbereiche oder einzelne Situationen einfallen, wo er reichlich von Gott gesegnet ist. Eigentlich haben wir allen Grund dankbar zu sein.
Ich beispielsweise habe einen sicheren Job, jeden Tag etwas (zu viel) zu essen, habe ein Dach über dem Kopf und durch mein Auto bin ich mobil. Ich bin zwar nicht gerade reich, aber auch nicht arm, und vor allem habe ich in dem Herrn Jesus den größten Schatz überhaupt entdeckt. In ihm bin ich zum Superreichen geworden (2. Korinther 8,9). Außerdem habe ich liebe Freunde gewonnen, habe eine nette Familie und kann vieles genießen. Ich habe mit Gott schon viel erleben dürfen und müsste Gott unendlich dankbar sein. Doch oft genug bin ich es nicht.
Durch einige Punkte aus dem Buch Veränderung von James MacDonald (S. 60f.) bin ich erneut ins Nachdenken gekommen und möchte seine Gedanken mit meinen verknüpfen.

James MacDonald nennt drei Stufen der Dankbarkeit und belegt sie mit Bibelversen. Ich möchte die drei Verse aufführen, weil es gut ist, sich an sie zu erinnern.
Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen (Hebräer 13,15).
Dieser Vers zeigt auf, dass wir Gott immer wieder loben dürfen und sollen. Gott möchte durchaus ein Lob, was von Herzen und von den Lippen kommt. Wir sollen unseren Dank auch mit Worten ausdrücken. Ja, und manchmal ist so ein Lob ein Opfer. Ein Opfer, das nicht leicht fällt, weil uns manchmal ganz anders zumute ist oder weil unser Gefühl uns täuscht und wir emotional bedingt meinen, gar nicht loben zu können.
Danksagt in allem, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch (1. Thessalonicher 5,18).
Hier macht uns Gott deutlich, dass wir kurz und knapp in allem Gott danken sollen. Ist das nicht eine heftige Anforderung, die Gott an uns stellt? Ist das überhaupt möglich?
Ja, auf jeden Fall, aber es will im Glauben trainiert werden.

Es ist schon bewundernswert, dass die Apostel sich freuten (und mit Sicherheit Gott dankten), als sie verprügelt wurden, weil sie damit für den Herrn Jesus Zeugnis ablegen durften und Gott sie hierfür als leidensfähig genug erachtete (Apostelgeschichte 5,41).
Mich fasziniert diese Leidenschaft immer wieder aufs Neue. Gott in jeder Lebenslage dankbar zu sein fällt mir oft schwer, aber es ist sein Wille. Er möchte keine miesepetrigen Christen, sondern dankbare Christen.
Werdet mit dem Geist erfüllt (…), danksagend allezeit für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus (Epheser 5,18.20).
Nichts geht ohne die Hilfe Gottes. Wenn wir in der ständigen Abhängigkeit zu ihm leben und mit seinem Geist erfüllt sind, können wir Gott freier und tiefgründiger danken.
Dieser Vers lässt uns sogar erkennen, dass wir allezeit für alles dankbar sein sollen, d.h. zu jeder Zeit, in jeder Lebenslage, für jede noch so schwere Hiobsbotschaft, die wir bekommen haben.
Warum gelingt es so wenig?

Es ist unmöglich, auf alle Ursachen in der Kürze einzugehen, aber ich möchte einige Punkte benennen:
Leider haben wir häufig ein falsches Gottesbild, d.h. wir vertrauen ihm nicht, dass er es gut mit uns meint, obwohl er es doch versprochen hat (Römer 8,28). Wir geben das nicht zu, aber im Unterbewusstsein machen wir Gott oft genug Vorwürfe.
Vielleicht leben wir eigenwillig und voller Selbst-sucht. Natürlich kann man Gott nicht danken, wenn man meint, man selbst habe sich den Se-gen erarbeitet. Und selbstverständlich ist man auch nicht dankbar, wenn man das „Ich“ mit den vielen, vielen (nicht immer guten) Wünschen über den Herrn Jesus stellt. Obwohl wir doch als Christen ihm gehören, ist unser Ego zu groß.
Und häufig genug sehen wir die Dinge nicht aus Gottes Perspektive. Wir nehmen vieles aus unserem Leben selektiv wahr und sehen vor allem oft nur das Schlechte. Dass Gott aber einen Sinn mit dem konkreten Ereignis verfolgt, das sehen wir nicht.

Ich möchte Dankbarkeit neu lernen – und Du?

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