Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich stark miteinander verglichen wird. Mein Haus, mein Auto, mein Boot…das sind nicht nur Phrasen einer bekannten Werbung, sondern Ausdrücke einer Herzenswelt, die von einer ständigen Suche nach dem „mehr“ geprägt ist: mehr Geld, mehr Luxus, den schönsten Ehepartner, das beste Haus, den besten Beruf etc.. Doch auch wir Christen laufen ständig Gefahr, uns falsch zu vergleichen (nicht jedes Vergleichen ist schlecht, dazu gleich mehr).
1. Warum Vergleiche schaden können
Die bemerkenswerteste Geschichte, in der sich möglicherweise falsch verglichen wird, finden wir in Johannes 21,15-23.
Petrus bekommt von unserem Herrn Jesus den Auftrag, die Schafe zu weiden. Er soll die Gemeinde leiten. Jesus deutet allerdings auch an, dass Petrus gewaltvoll sterben wird: wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst (V. 18). Petrus wurde in hohem Alter den Berichten zufolge gekreuzigt, die Arme nach unten ausgestreckt. Man sagt, dass Petrus nicht wie sein Herr sterben wollte, deshalb ließ er sich umgedreht kreuzigen.
Als Jesus ihn persönlich anspricht und ihn zur Nachfolge auffordert (V. 19), blickt Petrus um sich und sieht Johannes. Er fragt Jesus, was denn aus Johannes werden soll (V. 21). Ich möchte nicht überinterpretieren, aber es scheint, als ob sich Petrus hier stark mit Johannes vergleicht. Er selber soll Jesus durch einen Kreuzestod verherrlichen, dann wird es mit Johannes doch wohl hoffentlich auch nicht besser zugehen. Vielleicht mag Petrus so gedacht haben.
Doch Jesus fragt Petrus deutlich: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach (V.22)!
Hier sehen wir, warum Vergleiche schaden können. Sie lenken den Blick auf andere Menschen und nicht auf Jesus. Wenn ich auf einen anderen Christen schaue, der hübscher ist, der besser predigen kann, der schöner singt, der viel beliebter ist usw., dann kann es sein, dass ich Jesus aus dem Blickfeld verliere und stattdessen neidisch auf die Person werde. Dabei hat Jesus doch mit meinem Leben etwas Wunderbares vor. Der Herr Jesus möchte, dass jeder Einzelne ihm nachfolgt, auf die ihm von Gott gegebene Weise. Es ist für Gott zunächst erst einmal egal, welche Gaben und Fähigkeiten du hast, wie du aussiehst und wie du geistlich denkst. Gott kommt es auf dein Herz an. Leb deine Beziehung bewusst mit Jesus und lass dich nicht von Satan dazu verführen, neidisch auf andere zu werden.
Die Beziehung zwischen dir und Jesus ist nicht vergleichbar!
2. Vergleiche sinnvoll nutzen
Dennoch können wir Vergleiche sinnvoll nutzen, indem wir z.B. biblische Lebensbilder uns vor Augen führen und ihnen nacheifern.
Zuallererst ist natürlich der Herr Jesus unser Vorbild. Wie früher die Jünger, so fordert er auch uns zur Nachfolge auf. Wir sollen es in unserem Leben ihm gleich tun. Das fällt oft schwer genug.
Doch auch andere Vorbilder sind in der Bibel aufgeführt. Hebräer 11 nennt eine Reihe dieser Glaubenshelden: Abel, Henoch, Noah, Abraham, Isaak, Jakob, Mose, Rahab und viele Weitere. Sie sind Vorbilder dafür, wie intensiv, erfahrbar und gesegnet ein Leben mit Jesus sein kann.
In Zeiten von Star Search, DSDS, Germanys next Topmodel etc. empfiehlt es sich sehr, wahre biblische Vorbilder vor Augen zu führen und auf sie als Vorbilder zu schauen. Ihnen sollen wir nacheifern. Sie sind echte Glaubenshelden. Die sogenannten Helden der Welt sind mit ihnen nicht annähernd zu vergleichen.
Deshalb nun, weil wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, lasst auch uns, indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen, mit Ausharren laufen den vor uns liegenden Wettlauf, hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der, die Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes (Hebräer 12,1-2)