Die notwendige Abhängigkeit von Gott

kurzandacht2Gestern im Bibellesekreis haben wir über Philipper 1 gesprochen. Vers 6 hat mich sehr ins Nachdenken gebracht und mir meine alltäglichen Fehler aufgezeigt. Dort heißt es: Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi. Insbesondere zwei Aspekte sind mir hier wichtig geworden, die ich euch gerne mitgeben möchte.

1. Gott wirkt in uns
Das erste, was mich wieder zum Staunen bringt, ist die Tatsache, dass Gott derjenige ist, der das Werk in uns angefangen hat und es auch vollenden wird.
Gott ist gerade nicht tatenlos. Er ist nicht derjenige, der nur reagiert. Nein, er agiert und gestaltet unser Leben aktiv mit. Er hat uns errettet, er hat uns seinen Heiligen Geist gegeben und wirkt tagtäglich in unserem Leben, auch wenn wir es so oft nicht bemerken.
Vielleicht wendet jemand jetzt ein, dass wir aber den Willen haben müssen, Gott wirken zu lassen. Ja, das ist richtig. Gott ruft uns immer wieder in der Bibel dazu auf, unser Inneres, unser Herz nach ihm auszurichten. Dennoch lesen wir in Philipper 2,13: Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen. Auch der Wille ist letztendlich von Gott bewirkt. Niemand kann von sich aus behaupten, er selbst ganz allein habe sich zu Jesus bekehrt – denn dazu ist der sündige Mensch gar nicht fähig. Niemand kann sagen, dass er ganz allein Jesus nachfolgt – auch das ist nicht wahr, weil Jesus immer durch den Heiligen Geist daran beteiligt ist.
Ist das nicht ein tolles Versprechen von unserem Herrn Jesus? Er wird uns vollenden. Wie ein Handwerker, der ein Möbelstück nach langer Arbeit fertigstellt, wird Gott uns fertigstellen.
Schön, dass ihm unser Leben nicht egal ist und dass er unser Leben gestalten möchte.

2. Können wir denn gar nichts tun?
Nun stelle ich mir die Frage, was ich dann überhaupt tun kann, wenn Gott doch eh alles in mir bewirkt.
Diese Frage hat leider einen negativen Grundgedanken, den ich erklären möchte. Ich sage durch diese Frage, dass ich eigentlich in der Lage bin, Gott (unabhängig von ihm selbst) nachzufolgen. Hiermit begehe ich einen folgenschweren Irrtum, dem ich bei meiner Bekehrung nicht unterlegen bin. Bei meiner Bekehrung habe ich hilflos auf Gott gesehen und erkannt, dass ich seine Vergebung brauche. Er allein war die einzige Hoffnung, die mich von dem ewigen Tod retten konnte. Ich konnte nichts hinzutun. Jetzt aber (als „reifer“ Christ) denke ich, ich könnte selbst durch disziplinierte Nachfolge etwas zu meiner Errettung hinzufügen. Das ist falsch. Nicht umsonst wirft Paulus den Galatern vor: Nachdem ihr im Geist angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleisch vollenden? Wir selber können nichts von uns aus tun.
Dennoch fordert uns Gott sehr oft auf, unser Verhalten zu ändern. Das liegt daran, weil es unser Verantwortungsbereich ist. Wir können nicht Gott vorwerfen, dass wir so schlecht sind. Es ist allein unsere Verantwortung, dass wir unser Leben so führen wie Jesus es von uns möchte.

Gott möchte allerdings nichts ohne uns tun. Unser Wesen, unser Inneres soll immer daran beteiligt sein. Gott möchte uns nicht manipulieren und Herz und Hirn ausschalten.
Der Schlüssel für Gottes Wirken und für die menschliche Verantwortung ist der Glaube. Glaube bedeutet, dass ich gerade nicht auf meine Kraft vertraue, sondern auf Gottes Kraft. Wenn ich weiß, dass in meinem Fleisch nichts Gutes wohnt (Römer 7,18), dann darf ich doch auf Gott schauen.
Wir brauchen dazu vor allem das Gebet. Im Gebet zeigen wir, dass wir wirklich seine Hilfe brauchen. Wer nicht betet, braucht Gott anscheinend nicht. Aus diesem Grund sollen wir beten und niemals aufhören (1. Thessalonicher 5,17).
Ich möchte neu lernen, zu beten, Gottes Hilfe zu suchen und mein Leben wirklich seiner Führung anzuvertrauen. Ich brauche seine Hilfe, denn ohne ihn kann ich nichts tun. Ich bin abhängig von seiner Liebe und Fürsorge.

Bist du auch dabei? Machst du mit?

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