Boas: Ein toller Mann

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Ich bin dankbar dafür, dass die Bibel uns viele echte geistliche Vorbilder vorstellt, denen wir im Glauben nachahmen können und sollen (Hebräer 13,7). Ein solches geistliches Vorbild ist Boas, doch er wird häufig nicht in der Weise wahrgenommen. Es mag daran liegen, dass der Fokus im Buch Ruth eher auf der gleichnamigen Moabiterin liegt und sekundär auf der Schwiegermutter mit Namen Noomi. Doch wenn du als Mann ein Vorbild suchst, insbesondere im Umgang mit Frauen, dann ist Boas ein hervorragendes Vorbild. Und wenn du als Frau dich nach einem geistlichen Mann sehnst, dann sollte Boas dein Bild von deinem zukünftigen Mann stark beeinflussen. Was qualifiziert Boas als ein solches Vorbild?

1. Er achtet auf Menschen (Ruth 2,4ff.)

Als Ruth zufällig (aus Gottes Sicht war es sicherlich kein Zufall) auf das Feldstück kommt, das Boas gehört, bemerkt dieser sie und erkundigt sich nach ihr. Möglicherweise war sie attraktiv, mag man denken. Allerdings bemerkt man auch an seinem Umgang mit den Knechten, dass Boas ihnen mit Respekt begegnet. Er begrüßt sie freundlich (2,4) und scheut sich nicht davor, mit ihnen zu essen (2,14).

Obwohl er fleißig ist und seine Arbeit gewissenhaft ausführt, hat er doch ein offenes Auge für seine Mitmenschen.

2. Er ist gütig (2,8ff.; 3,15ff.)

Ruth gegenüber begegnet er ebenfalls mit großer Güte. Er lässt sie auf seinem Feld Getreide auflesen und sorgt dafür, dass sie dabei genug bekommt, indem er seine Knechte anweist, ihr sogar Getreide bereitzustellen (2,15). Ebenso darf sie sich an dem Wasser der Knechte frei bedienen. Boas achtet hier nicht auf das Geld, sondern übt echte Milde gegenüber Ruth.

3. Er bietet Geborgenheit und Schutz (2,8ff.)

Seinen Knechten gebietet Boas, Ruth nichts anzutun (2,9). Sie soll auch bei seinem Feld bleiben, weil sie dort gut behandelt und versorgt wird. Ruth wiederum bemerkt, dass Boas sie ehrenhaft behandelt. Sie fühlt sich in seiner Gegenwart nicht als Magd (2,13).

4. Er ist gottesfürchtig und bibeltreu (2,12; 3,10; 4,1ff.)

Was mich am meisten bei Boas beeindruckt, ist seine Gottesfurcht. Er glaubt treu und demütig an Gott und achtet sein Wort sehr. Er ist im wahrsten Sinne ein wirklich bibeltreuer Mann.

Diese Treue Gottes Wort gegenüber zeigt sich in verschiedenen Situationen. Als Boas Noomi erlaubt, auf seinem Feld die Ähren aufzulesen, handelt er in voller Übereinstimmung mit dem mosaischen Gesetz (3. Mose 19,10). Als Ruth sich ihm später nachts nähert, schätzt er an ihr ebenfalls ihre „Bibeltreue“, weil sie sich ebenso wie er an das Gesetz hält und zu ihm als dem nächsten Blutsverwandten geht (3. Mose 25). Und schließlich achtet er selbst diese Regelung, indem er das Recht des anderen Lösers in Kapitel 4 achtet. Er hätte Ruth sicherlich eigenmächtig als Frau nehmen können, aber dafür fürchtete er Gott und sein Wort zu sehr.

5. Er ist weise (3,6ff.)

Ruth kommt schließlich nachts zu ihm und legt sich an seine Füße. Boas erschrickt, ist aber trotz vorherigen Alkoholkonsums in der Lage, weise zu entscheiden. Er verspricht Ruth, nach dem Gesetz zu handeln. Er lässt sie zunächst ausruhen und gibt ihr noch eine große Portion Gerste für Noomi mit. Er achtet auch auf ihre Ehre, indem er sie frühzeitig fortschickt, damit sie nicht als Hure dasteht, die zu den Männern auf die Tenne gekommen ist (3,14).

6. Er übernimmt Verantwortung (4,1ff.)

Eigentlich zeugt das gesamte Verhalten von Boas von seiner Verantwortungsbereitschaft. Doch in Kapitel 4 zeigt es sich sehr deutlich, weil es hart auf hart kommt. Noomi weiß, dass ein Mann Dinge durchsetzen kann, die er sich in den Kopf setzt und die richtig und gerecht sind (3,18). Er organisiert die Ältesten und Zeugen und regelt die Angelegenheit ordnungsgemäß und ohne linke Spielchen. Schließlich nimmt er Ruth zur Frau und liebt sie sicherlich so, wie es Gott von jedem Mann wünscht, der an ihn glaubt (Epheser 5,25; Kolosser 3,19 u.a.).

Sicherlich gibt es noch viel mehr positive Eigenschaften, die wir an Boas wahrnehmen können. Vielleicht helfen dir die genannten Eigenschaften, ein Mann zu werden oder dir einen solchen Mann zu wünschen, wie Gott ihn sich vorstellt.

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