Kain und Abel

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Kain und Abel – Ein paar kurze Gedanken

Kain und Abel sind die Söhne der ersten Menschen, Adam und Eva. Während ihre Eltern noch im Garten Eden lebten, wissen Kain und Abel nur der Erzählung nach von der Herrlichkeit Gottes und von der Schönheit und Vollkommenheit dieses Ortes. Beide sind von Natur aus von Gott getrennt, böse und sterblich. Beide müssen durch harte Arbeit der Erde ihren Ertrag abgewinnen und während Abel eine Schafzucht betreibt, wird Kain Landwirt und bewirtschaftet die Felder. Beide bringen Gott ein Opfer dar und wollen ihn damit ehren und ihn sicherlich um den täglichen Beistand bitten.

Was nun kommt, spricht früher wie heute jeden Bibelleser an und lässt ihn fragen: Warum nimmt Gott das Opfer Abels an und nicht das Opfer Kains? Ist Gott ungerecht? Liebt er den einen mehr als den anderen? Wählt Gott sich seine Geliebten aus?

Um die Begebenheit zu verstehen, müssen wir uns die Deutung der Bibel selbst vor Augen führen. In Hebräer 11,4 finden wir die Antwort: Durch Glauben brachte Abel Gott ein vorzüglicheres Opfer dar als Kain, durch das er Zeugnis erlangte, dass er gerecht war, wobei Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben (…).

Zunächst einmal unterscheidet sich Abel von Kain durch seinen Glauben. Die Herzenshaltung Abels ist von Demut und Glauben geprägt. Er weiß um seine Sündhaftigkeit seit dem Sündenfall und beugt sich vor dem großen, nun nicht mehr sichtbaren Gott. Seine Motive für das Opfer sind rein. Außerdem glaubte Abel an Gottes Güte trotz seiner Trennung von den Menschen.

Ich gehe ebenfalls davon aus, dass Abel genau auf Gottes Handeln achtete. Während der Erdboden von Gott verflucht wurde (1. Mose 3,17), ließ der Herr Tiere sterben, um die Menschen mit ihren Fellen zu bekleiden (1. Mose 3,21). Abel muss verstanden haben, dass dieses „Opfer“ in Gottes Sinn war, denn Gott selbst greift ja nicht zu dem Verfluchten. Die Güte Gottes, die der Herr durch die Bekleidung bewies, erkannte Abel an und zeigte es durch dieses „vorzüglichere“, ähnliche Opfer. Durch seine Glaubenstat spricht Gott auch noch heute zu den Menschen (Hebräer 11,4; s.a. Lukas 11,51).

Bei Kain finden wir diese Haltung nicht. Zwar möchte er auch den Segen Gottes und ist auch bereit zu opfern. Aber sein Opfer ist oberflächlich. Es scheint ein Ritual ohne jegliche Wirkung zu sein. Und, davon gehe ich aus, Kain macht einen riesigen Fehler. Er nimmt im Gegensatz zu Abel Gottes Handeln nicht genau wahr. Er hätte wissen müssen, dass der Erdboden in Gottes Augen verflucht ist (1. Mose 3,17). Von diesem Verfluchten möchte Kain opfern und dieses Opfer kann der heilige Gott nicht annehmen. Kain hätte ohne weiteres ein Tier opfern können, aber er entschied sich für den Ertrag der verfluchten Erde.

Vielleicht gehst du davon aus, dass doch beide Männer doch geopfert haben. Das allein müsse doch zählen. Nein, Gott gibt das Zeugnis, d.h. Gott beurteilt was richtig und falsch ist. Er rechtfertigt und erkennt Abels Opfer an (Hebräer 11,4).

Achtest du auf Gottes Wesen und seine Spielregeln? Er bestimmt den Weg und die Art und Weise, wie man in seinen Augen gerecht werden kann.

Nur ein Kapitel später greift der Schreiber des Hebräerbriefs Abel erneut auf. In 12,24 heißt es, dass das Blut der Besprengung besser redet als das Blut Abels. Das bedeutet, dass das Blut Jesu, ein Sinnbild für Jesu Tod, noch viel mehr zu uns redet. Der Tod Jesu ist der Weg für uns zum Leben zu Gott (vgl. zum Vokabular „Blut“ als Erlösungsbild: Röm 3,25; 5,9; Eph 1,7; 2,13; Kol 1,20; Hebr 9,12ff. 10,19; 1 Joh 1,7; Off 5,9).

Bist du ein Abel oder ein Kain? Glaubst du Gott oder nicht? Kennst du sein Wesen oder nicht? Gehorchst du ihm oder nicht?

Wäre es nicht schön, wenn dein Leben ähnlich weitreichend von dem Herrn Jesus erzählen würde wie Abels Leben und Tod?

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