Die Verweltlichung der Kirche

 kreuz-welt

Ein weitere Schritt zur Anpassung der EKD an gesellschaftliche Normen wird in der “Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland” besonders in Bezug auf Ehe und Familie ersichtlich.

Eine Stellungnahme dazu findet sich in folgendem Spiegel Artikel .

Im Juni 2013 wurde von der EKD eine Orientierungshilfe für das Leben in Gemeinschaften veröffentlicht, in der die Auffassung der Kirche in vielen Aspekten deutlich zu Tage tritt.

Brisant ist jedoch Abschnitt fünf in der erwähnten Abhandlung.
Er beginnt mit folgenden Worten:

Angesichts der Vielfalt biblischer Bilder und der historischen Bedingtheit des familialen Zusammenlebens
bleibt entscheidend, wie Kirche und Theologie die Bibel
auslegen und damit Orientierung geben. Ein normatives Verständnis der Ehe als »göttliche Stiftung« und eine
Herleitung der traditionellen Geschlechterrollen aus der
Schöpfungsordnung entspricht nicht der Breite des biblischen Zeugnisses.

(Zitat: http://www.ekd.de/download/20130617_familie_als_verlaessliche_gemeinschaft.pdf – 25.06.2013 – Seite 54)

Vereinfacht gesagt, bedeutet dies, dass nicht die Bibel und Heiliger Geist dem Menschen die Richtung weisen, sondern wie “die Kirche” die Texte interpretiert.
Aus eben dieser kirchlichen Auslegung erwächst dann das angepasste biblisch verzerrte Ehebild.
Eine Auswirkung dieses neuen Eheverständnisses wird in der Bewertung des Trauversprechens deutlich:

Gute Nachricht für alle, die bislang vor einer kirchlichen Trauung zurückschreckten. Der Satz „Bis dass der Tod euch scheidet“ ist nicht mehr wirklich ernstgemeint, wie die Evangelische Kirche festgelegt hat.

(Zitat: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jan-fleischhauer-ueber-den-leitfaden-der-ekd-zum-thema-familie-a-906895.html – 25.06.2013)

In dem vorig erwähnten Beitrag des “Spiegel” wird das Thema aufgegriffen.
Dabei wird aber wird aber auch eine gewisse Kritik an dem Kurs der EKD deutlich:

Man kann von einer Kirche erwarten, dass sie Veränderungen zur Kenntnis nimmt, schließlich soll sie ihren Schäfchen mit gutem Rat zur Seite stehen. Aber es ist eine Sache, sich der Nöte der Menschen anzunehmen – und etwas ganz anderes, dabei auf jeden normativen Anspruch zu verzichten. Wer für alles Verständnis zeigt, wird irgendwann sprachlos. Dann ist auch der gute Rat nichts mehr wert.

(Zitat: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jan-fleischhauer-ueber-den-leitfaden-der-ekd-zum-thema-familie-a-906895.html – 25.06.2013)

Fakt ist, dass die Kirche hiermit die biblische Grundlage des Eheverständnisses weiter mit weltlichen Ansichten vermischt, um weiterhin die frohe Botschaft „Fühl dich wohl“ verkündigen zu können.
Diese Auffassung ist aber nicht für alle Mitglieder und Amtsträger zu pauschalisieren, aber gibt dennoch einen Einblick in welche Gewässer das Schiff der Kirche gelenkt wird.

Hier noch eine Stellungnahme von Ulrich Parzany:
http://www.idea.de/detail/thema-des-tages/artikel/ich-schaeme-mich-fuer-meine-evangelische-kirche-821.html

Eine weitere Kritik von katholischer Seite:
http://www.queer.de/detail.php?article_id=19604

 

Aus diesem aktuellen Anlass möchte ich noch auf drei Vorträge von Dr. Wolfgang Nestvogel hinweisen, der darin die biblischen Aspekte der Ehe auslegt.

Der Mann in der Ehe
Eph 5, 21 – 33
LINK ZUM VORTRAG

 

Gottes Modell für die Frau in Ehe und Familie (1. Teil)
Eph 5,22 ff + Sprüche 31,10 ff
LINK ZUM VORTRAG

 

Gottes Modell für die Frau in Ehe und Familie (2. Teil)
Eph 5,22 ff + Sprüche 31,10 ff
LINK ZUM VORTRAG