Gehorsam

kurzandacht2_thumb[1]Hat der Herr Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern, wie daran, dass man der Stimme des Herrn gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder. Denn wie die Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille wie Abgötterei und Götzendienst. (1. Samuel 15,22-23)

1. Die Begebenheit
Der erste König des Volkes Israel war Saul. Er wurde von Gott erwählt, über das Volk zu herrschen, aber Saul kam dieser Verpflichtung sehr schlecht nach. Saul war ungehorsam und eigenwillig.
Eines Tages beauftragt Gott Saul, die Amalekiter, die schon immer die Feinde Israels waren, zu vernichten (Verse 2-3.18). Er soll selbst die Tiere vernichten. Doch Saul hört nicht. Er verschont den König der Amalekiter, Agag, und nimmt das Beste von den Rindern und von den Kleintieren und Schafen für sich mit (Vers 9).
Gott hasst diesen Ungehorsam so sehr, dass es ihn reut, Saul zum König gemacht zu haben (Vers 11). Damit wird uns Menschen annähernd die Empfindung mitgeteilt, die Gott in dieser Situation hat.
Saul versucht sich herauszureden. Er schiebt die Schuld auf sein Volk und beteuert dann scheinheilig, er wolle die Tiere Gott opfern (Vers 15.21).
Doch Gott denkt anders über dieses Motiv, ob es nun ehrlich war oder gelogen. Für ihn zählt der Gehorsam, nicht eigenwilliger Dienst. Für Saul war diese Begebenheit ein entscheidender Punkt. Er wurde als König verworfen und sah selbst Samuel bis zum Tag seines Todes nicht mehr (Vers 35)

2. Gehorsam – brandaktuell für uns
Gehorsam zählt in unserer heutigen Zeit weniger denn je. Wir sind demokratisch erzogen, jeder hat die gleichen Rechte. Die Gedanken sind frei, das sagt schon ein bekanntes Lied. Gehorsam ist dagegen völlig out, es ist etwas für Zurückgebliebene, Schwächlinge, Typen, die keine eigene Meinung haben und sich nicht durchsetzen können.
Gerade weil diese Meinung in der Gesellschaft vorherrscht, müssen wir Christen hier anders sein.
Gott verlangt in unterschiedlicher Weise Gehorsam von uns. Wir sollen z.B. als Kinder den Eltern gehorchen (Epheser 6,20; Kolosser 3,20), dem Staat untertan sein (was mit Gehorsam zusammenhängt; Römer 13,1) und natürlich Gott gehorchen. Ja, eigentlich hängen Glaube und Gehorsam untrennbar zusammen, denn der Glaube an Christus wird in vielen Stellen (Römer 1,5; 10,16; 16,26) als Schritt des Gehorsams bezeichnet.
Wir müssen hier uns immer wieder überprüfen, ob wir Gott wirklich gehorsam sind, oder ob wir bloß einen theoretischen Glauben haben. Wenn wir nur schön reden, dann ist das nichts als hohles Geschwätz und Gott wird unsere Heuchelei nicht segnen. Wenn wir aber ihm gehorsam sind, dann sammeln wir Schätze für die Ewigkeit.

3. Gehorsam umgehen
Saul ist hier geschickt. Er versucht, die Schuld auf sein Volk zu schieben. Kommt uns das bekannt vor? Wir schieben auch unseren Ungehorsam auf andere oder auf die Umstände.
Außerdem meinen wir, wie Saul, unseren Ungehorsam mit angeblich guten Taten aufwiegen zu können. Vielleicht lebst du bewusst in Sünde, bereust und bekennst es nicht, aber du versuchst stattdessen, dein Gewissen mit guten Werken zu beruhigen: Singen in der Gemeinde, Helfen bei Kleingruppen, spenden, etc. Du weißt es selber am besten. Dieses Verhalten gefällt Gott nicht, er verurteilt es damals wie heute scharf. Gehorsam ist ihm wichtiger als eigenwilliger Dienst.
Selbst wenn wir ehrlich Gott dienen möchten, ist Gehorsam Gott wichtiger. Wer ihm treu nachfolgt und auf ihn hört, der ist wie Sauls Nachfolger David ein Mann nach dem Herzen Gottes.

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