Hast Du mich lieb?

kurzandacht2_thumb[1]Nach seiner Auferstehung zeigt sich der Herr Jesus mehrfach seinen Jüngern. In Johannes 21,15ff. spricht er dem Frühstück mit Petrus und stellt ihm dreimal die Frage: Hast Du mich lieb? Wenn man an die Vorgeschichte denkt, vor allem daran, dass Petrus den Herrn Jesus verraten hat, dann sehen wir, dass der Herr Jesus keine Vorwürfe macht. Er greift Petrus nicht an und straft ihn auch nicht. Und dennoch ist seine Frage aufrüttelnd und herausfordernd, so dass Petrus erschüttert wurde (V. 17). Ich möchte gerne einige Gedanken zu dieser Frage weitergeben.

1. Ist Liebe deine Motivation?
Immer wieder muss ich mir und müssen wir uns die Frage stellen, ob unser Handeln, unser Denken und unser Reden von Liebe geprägt sind. Oft genug verfalle ich in ein ritualisiertes Verhalten, welches jedoch nicht echte Liebe zu dem Herrn Jesus als Grundlage hat, sondern verschiedene andere Triebkräfte: der Wunsch nach Anerkennung, Heuchelei, Überspielen der eigenen Unzulänglichkeit etc.. Doch ist mein Verhalten (ich fasse Denken, Reden und Handeln jetzt zusammen) wirklich von echter Liebe zu dem Herrn Jesus gekennzeichnet? Lebe ich mein Leben wirklich als einen Gottesdienst in Liebe zu ihm (Römer 12,1-2)? Lasst uns selbstkritisch sein und uns immer wieder überprüfen, ob unsere Motive rein sind. Falls nicht, sollten wir Buße tun und uns neu auf den Herrn Jesus ausrichten.
Wisst ihr, was mich schon länger beschäftigt? Das Geständnis, dass man jemand liebt, hat einen enormen Wert. Man sollte es daher nicht leichtfertig über die Lippen bringen, sondern nur, wenn es wirklich stimmt (und nicht, um jemand ins Bett zu kriegen!). Doch sooft wir vielleicht anderen Menschen sagen, dass wir sie lieben…erschreckend ist für mich die Tatsache, dass es mir unangenehm ist, Gott selbst gegenüber dies zu sagen. Konkret: Könntest Du Gott sagen: Ich liebe dich? Aus verschiedenen Gründen habe ich mich oft davor gedrückt, dies auch einmal im Gebet vor Gott zu tragen. Ich dachte an meine eigene Unwürdigkeit und die vielen, vielen Sünden. Doch auch und gerade weil wir Sünder sind, sollten wir Gott sagen, dass wir ihn lieben (oder zumindest mehr lieben möchten!). Es gibt doch so viele Gründe, warum er es wirklich wert ist, geliebt zu werden. Aber: wir sollten es ehrlich meinen!

2. Liebe in Gottes Augen
Die Liebe hat vor Gott einen hohen, ja sogar den höchsten Stellenwert. In 1. Korinther 13,13 schreibt Paulus: Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von allen diesen ist die Liebe. Warum ist die Liebe sogar größer als der Glaube? Ganz einfach, weil die Liebe die Triebkraft des Glaubens ist. In Galater 5,6 heißt es: Denn in Christus Jesus vermag weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt. Der Glaube wirkt durch die Liebe, er ist ohne Liebe gar nicht denkbar. Deshalb müssen auch unser Glaube und unser Leben immer wieder von der echten, reinen Liebe getragen sein, ob zu den Nächsten oder zu Gott.
Diese Liebe ist jedoch keine Liebe im Sinne der Welt. Die Welt hat sich ihre eigene Liebe gebastelt. Echte Liebe kann nur vom Ursprung der Liebe her gedacht werden, von Gott selbst. Er selbst ist der Bezugspunkt der Liebe. Deshalb ist Liebe auch an seine Maßstäbe gebunden (Johannes 15,10; 2. Johannes 6).

3. Wir lieben, weil…
…er uns zuerst geliebt hat (1. Johannes 4,19). Wir können nur lieben, weil wir von Gott geliebt sind. Seine Liebe, die er besonders am Kreuz auf Golgatha uns erwiesen hat und die er täglich uns gegenüber zeigt (wir nehmen es leider nur nicht wahr!), ist die Kraft, die unser Leben zum Licht für ihn werden lässt. Seine, nicht unsere Liebe ist die vom Heiligen Geist gewirkte Liebe, die Früchte bringt und die Menschen begeistert. Wir müssen daher zur Quelle der Liebe zurück, wenn es uns an Liebe mangelt.
Es gibt noch viele Bibelstellen zu diesem Thema, doch ich möchte es hierbei belassen.
Lasst uns den Herrn Jesus und unseren Nächsten wirklich lieben! Und lasst uns nah bei Jesus bleiben, damit seine Liebe durch uns strömen kann!

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