Der Wunsch nach Macht in Gottes Reich
Eines Tages kommt die Mutter von Johannes und Jakobus zu dem Herrn Jesus und bittet von ihm, dass ihre Söhne doch in seinem Reich links und rechts an seinem Thron sitzen dürfen. Jesus lehnt ab und erklärt später, was wahre Größe im Reich Gottes ist (Matthäus 20,20ff.):
1. Die Welt und die Macht
Der Herr Jesus erklärt, dass unsere Welt aufgrund von Machtstrukturen funktioniert. Es herrschen Könige, Kanzler, Diktatoren usw. und üben Macht über andere aus. Sie sind angesehen, stehen in der Öffentlichkeit, haben eine großartige, herausgehobene Stellung und sind wichtig. Die Mutter von Johannes und Jakobus bittet Jesus, ihren Söhnen ebendiese Machtstellung einzu-räumen. Was sagt der Herr Jesus dazu?
2. Gottes Reich und die Macht
Für Gottes Reich gelten andere Maßstäbe. Sein Reich ist nicht von dieser Welt (Johannes 18,36), d.h. es ist von seinem Wesen her vollkommen anders.
Der Herr Jesus weist seine Jünger und auch uns an: „wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein; und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll euer Knecht sein“ (V. 26f.).
Ja, der Herr Jesus bestreitet nicht, dass es auch Strukturen in seinem Reich gibt. So gibt es beispielsweise Älteste in seiner Gemeinde (vgl. u.a. 1. Timotheus 3; Titus 1).
Wahre Größe zeigt sich jedoch in einem dienenden (christusähnlichen; s.u.) Charakter. Wer in Gottes Reich angesehen sein möchte, muss daher dienen! Es geht nicht um Machtkämpfe, Gemeindepolitik, Ränkespiele usw., obwohl diese Dinge leider viel zu oft in unseren Gemeinden vorkommen. Ich möchte behaupten, dass unsere Gemeinden in Deutschland und auch speziell in Wittgenstein daran zugrunde gehen werden, weil sie auf der Grundlage von (gemeindepolitischer) Macht bestehen und nicht auf der Grundlage einer herzlichen, dienenden Liebe, die den anderen höher achtet als sich selbst. Wenn wir hier nicht umdenken und bereit sind, einem anderen Geschlecht, einem jüngeren Menschen, einem schwächeren Christen, einem ebenso sündigen Menschen etc. zu dienen, werden unsere Gemeinden zugrunde gehen! Hier ist Buße dringend erforderlich!
3. Der Herr Jesus Christus
Vorbild sollte für uns der Herr Jesus sein, der bereit war zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben (V. 28). Er hat uns vorgelebt, wie man als Großer im Reich Gottes hingegeben leben soll!
Strebst du noch nach Anerkennung oder dienst du schon?