Leserbrief zum Jahr der Toleranz im Kirchenkreis Wittgenstein

imageDer Kirchenkreis Wittgenstein beteiligt sich im Jahr 2013 an dem Jahr der Toleranz. Sowohl in der Siegener Zeitung als auch im SWA (Ausgabe vom 6. Januar 2013, Seite 6, hier nachzulesen) wurde darüber berichtet. Die vollständige Fassung des Kirchenkreises weicht besonders im ersten Teil von der Veröffentlichung ab (hier nachzulesen).

In Absprache mit einigen Freunden aus dem Bibellesekreis habe ich folgenden Leserbrief zur Veröffentlichung an die Redaktionen der Siegener Zeitung und des SWA gesandt:

Dem Nächsten begegnen – aber wie?!

Ich stimme Christine Liedtke zu, wenn sie Toleranz bei anderen oft gepaart mit Gleichgültigkeit wahrnimmt. Doch woher kommt das? Liegt nicht das Problem vielleicht darin, dass der politisch und humanistisch gefärbte Begriff der Toleranz, der selbst nicht weit genug reicht, nicht als absolut gesehen werden kann und es daher zur Gleichgültigkeit kommt? Für gläubige Christen gibt es eine Alternative: das Vorbild Jesu und sein Wort,nicht philosophische, humanistische oder politische Begriffe und Werte. Und das hat Konsequenzen:

So reicht das Gebot der Nächsten- und Feindesliebe (Mt 5,43ff.) viel weiter und ist umfassender als irgendeine Art distanzierter Toleranz. Es stimmt mich mehr als nachdenklich, wenn sogar von Seiten der Christen einerseits (verständlicherweise!) gegen Extremisten jeder Couleur gewettert wird, aber mit keiner Silbe von der Notwendigkeit gesprochen wird, sich mit ihnen auseinander zu setzen und sie zu gewinnen, vor allem für den Glauben an den christlichen Gott. Jesus Christus hätte das getan! Auch diesen Menschen darf Nächstenliebe nicht verweigert werden.

Des Weiteren erfährt die Liebe (wie auch die Wahrheit) eine Definition durch Gottes Wort, z.B. durch die Gottesliebe und das Halten seines Wortes (Johannes 14,21ff.). Und auch hier ist Jesus und sein Wort viel kerniger als unsere humanistisch-abendländischen Grundannahmen (man lese beispielsweise 1. Johannes 3,16, aber auch Römer 1,22-32)!

Doch ist für uns Jesus Christus und sein Wort überhaupt noch der Maßstab und das Absolut, oder haben wir uns bereits Maßstäbe zu eigen gemacht, die einer humanistisch-atheistischen Weltanschauung und einem relativen Wahrheitsbegriff unterliegen?

Thimo Schnittjer, bibellesekreis.de

 

Sowohl die Redaktion der Siegener Zeitung als auch die des SWA versprachen die Veröffentlichung. Mittlerweile hat die SWA den Leserbrief nahezu unverändert veröffentlicht (hier nachzulesen). Durch einen glücklichen Umstand hat die Redaktion den Artikel noch etwas verdeutlicht, indem sie meine Formulierung “Für gläubige Christen gibt es eine Alternative: das Vorbild Jesu und sein Wort” zu Gunsten der Formulierung “Für gläubige Christen gibt es keine Alternative: das Vorbild Jesu und sein Wort” (Hervorhebung durch den Verfasser) abgeändert hat.

Ich danke Gott hierfür und bete, dass einige Menschen in Wittgenstein angesprochen werden. Möge Gott die Diskussion nutzen, um sich zu verherrlichen und die Menschen neu zu sich und seinem Wort zu ziehen!