Gemeinde in der Apostelgeschichte – Teil 2: Betende Gemeinde

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Ein weiteres Kennzeichen der Gemeinde Jesu in der Apostelgeschichte ist das anhaltende Gebet. Es hat mich sehr beeindruckt zu lesen, dass sich das Gebet wie ein roter Faden vom ersten bis zum letzten Kapitel des Buches durchzieht. Und es wird dich sicher ebenfalls beeindrucken. Ich werde im Folgenden Begebenheiten benennen, bei denen gebetet wurde, um den Stellenwert des Gebets für die ersten Christen aufzuzeigen. Weiterhin wird in vielen Stellen der Zusammenhang zwischen dem Gebet und der Antwort Gottes deutlich.

Kurz nach der Himmelfahrt Jesu trafen sich die Apostel und einige Frauen. Sie beteten anhaltend und einmütig (1,14).

Nach der Pfingstpredigt des Petrus verharrten die neu gewonnenen 3.000 Bekehrten ebenfalls im Gebet (2,42).

Es kommt sicher nicht von ungefähr, dass Gott durch Petrus und Johannes den Gelähmten zu einem Zeitpunkt heilte, als sich viele Leute im Tempel aufhielten. Es war die Stunde des Gebets, die neunte (3,1).

Als Petrus und Johannes freigelassen wurden, nachdem sie sich im Synedrium verantworten mussten, beteten sie inbrünstig zu Gott und es kam zu einer gewaltigen Reaktion: Die Stätte erbebte und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit (4,31).

Die Gemeinde erachtete das Gebet (und auch die Wortverkündigung) höher als die diakonischen Aufgaben. Sie sahen es als Gefahr an, dass sie sich von dem anhaltenden Gebet lösen könnten (6,4). Die gewählten Diakone wurden unter Gebet in ihr Aufgabenfeld berufen (6,6).

Stephanus betete nach seiner feurigen Predigt, als er schon gesteinigt wurde, und bat Gott, seinen Mördern ihre Sünde nicht zuzurechnen (7,59f.).

Die bekehrten Samariter empfingen durch das Gebet von Petrus und Johannes den Heiligen Geist (8,14ff.).

Immer wieder wunderbar zu lesen ist die Bekehrung des Kämmerers aus Äthiopien. Doch wusstest du, dass er nur deshalb nach Jerusalem gekommen war, um dort anzubeten (8,27)?

Paulus, von Jesus geblendet, aß und trank drei Tage nichts – aber er betete (9,11) und Gott erhörte ihn. Und wie er ihn erhörte und gebrauchte!

Tabitha schlug ihre Augen wieder auf, als Petrus sich niederkniete und für die Gestorbene betete (9,40).

Kornelius, ein Heide und dazu noch ein Soldat der Römer, betete allezeit zu Gott (10,2). Gott selbst antwortete ihm durch einen Engel und erhörte ihn (10,4). Wie „merkwürdig“ ist es doch, dass Petrus ebenfalls betete, als er später in einer Verzückung/Vision eine wichtige, wegweisende Lehre Gottes bekam (10,9).

Als Petrus im Gefängnis saß, wurde von der Gemeinde anhaltend für ihn zu Gott Gebetet (12,5), und er wurde auf übernatürliche Art befreit.

In Antiochien berief der Heilige Geist Paulus und Barnabas, als die dortige Gemeinde dem Herrn diente und fastete (13,2). Die beiden wurden unter Gebet entlassen (13,3).

In Lystra, Ikonium und Antiochien setzten Paulus und Barnabas Älteste unter Gebet ein (14,23).

Der betenden Lydia wurde das Herz aufgetan und sie nahm die Botschaft von Paulus an (16,14).

Später gingen Paulus und Silas wieder zum Gebet, als sie die Wahrsagerin von dem bösen Geist befreiten (16,16). Sie wurden festgenommen und beteten und sangen Gott im Gefängnis von Philippi – und das um Mitternacht (16,25). Was dann geschah, musst du selber nachlesen – es ist wundervoll!

Die Juden klagten Paulus vor Gallion, dem Prokonsul von Achaja an, weil dieser die Menschen überredete, Gott anzubeten, was dem (römischen) Gesetz zuwider war (18,13). Ist das nicht Irrsinn?

Rührend ist die Verabschiedung von Paulus durch die Ältesten von Ephesus. Paulus betete bei der Verabschiedung mit ihnen allen (20,36).

Schließlich betete Paulus in Jerusalem an, als er festgenommen wurde (24,11).

Sind das nicht beeindruckende Begebenheiten? Was können wir hiervon lernen? Lasst mich einige Gedanken hierzu äußern:

· Müssten nicht unsere Gemeinden, Gruppen und auch unser Bibellesekreis viel mehr von einer einmütigen, inbrünstigen und dauerhaften Gebetshaltung gekennzeichnet sein? Wie kann Gott antworten und wie Segen entstehen, wenn wir nicht bitten?

· Würden wir nicht große Erfahrungen mit Gott machen, wenn wir ihn erheben und anbeten und ihn im Gebet suchen? Würde er nicht die Lösung für Probleme geben?

· Ist die Trägheit, die wir haben, angesichts dieser Darstellung aus der Apostelgeschichte nicht bezeichnend? Glauben wir noch, dass Gott uns gebrauchen möchte und dass er über allem steht und segnen, führen und leiten möchte, so wie er will?

· Ist nicht der Heilige Geist besonders dann am Werk, wenn Kinder Gottes inbrünstig und einmütig beten? Sind wir einmütig, oder sind wir selbstsüchtig? Sind wir inbrünstig oder gesetzlich unterkühlt?

· Möchtest Du nicht auch Gott in seiner gewaltigen Kraft erleben und von ihm gebraucht sein? Dann wisse, dass dies nur unter Gebet in seiner Nähe geschehen kann!

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