Buchvorstellung–Gegründet im Wort, brennend im Geist (CMD, 168 S., 9,50 Euro)

imageUm es vorab zu sagen: Dieses Buch müsste jeder Christ gelesen haben! A.W. Tozer vermittelt in zehn Predigten kompromisslos, aber nie herzlos biblische Wahrheiten, die viel tiefer geht als unsere eigene Vorstellung.

Die ersten vier Kapitel klagen jeden Christen unserer Tage an, wenn er leichtfertig auf Konzepte und Marketingstrategien vertraut anstatt auf Gott selbst durch das Gebet.

Ist es nicht brennend aktuell, wenn Tozer uns vorhält, wenn wir möchten, dass „unser Bibelkreis zur Ehre Gottes wächst – und dass es anschließend heißt: „Schaut euch den Soundso an, der (!) hat die Gruppe von zehn auf zwanzig Leute hochgezogen.““? (S. 20) Fromme Selbstsucht geißelt er ebenso wie Pragmatismus, wenn er fordert: „Machen wir Schluss mit der Vorstellung, dass etwas richtig ist, weil doch Menschen zum Glauben kommen.“ (S. 22)

Überhaupt regt Tozer zum Nachdenken an, wenn er die Weltoffenheit der Gemeinde Jesu kritisiert. Man kann ihm nur zustimmen, wenn er urteilt, dass sie in den Zeiten, wo sie stark war, nie weltoffen war. (S. 39)

Demgegenüber fordert Tozer zu einem intensiven Gebetsleben, wahrer Heiligung und einem echten Glauben auf.

Kapitel 2 ist lesenswert, wo der Autor den Verstand (mit seinen Grenzen) in Beziehung zum Glauben beurteilt.

Es würde zu weit führen, jedes Kapitel einzeln vorstellen zu wollen und ich möchte dem interessierten Leser nicht vorweggreifen, welch ein Schatz in diesem Buch vorhanden ist.

Ist es nicht treffend, wenn Tozer bemerkt: „Es gibt Kirchen, da spürt man, dass Jemand da ist, wenn man hineingeht und sich setzt. Und in anderen Gemeinden sitzt man da und hört die schöne Musik oder bewundert die künstlerisch gestalteten Fenster und lauscht dem sonoren Stimmfall des Predigers, aber von Gottes Gegenwart spürt man wenig oder nichts.“? (S. 110)
Ich jedenfalls möchte über seine provokanten Aussagen nachdenken und weiter die Nähe und die Heiligkeit Gottes suchen.

Ein Mensch, der glücklich, aber nicht heilig werden will, hat seine Sünde noch nicht bereut.“ (S. 142)

„Wenn du auf deine Knie gehst und rückwärts auf Lateinisch betest und es wirklich ernst meinst, wird der allmächtige Gott dich mehr erhören, als wenn du theologisch noch so korrekt bist. Das ist ja gerade unser Elend: dass wir so theologisch korrekt sind und innerlich so tot.“ (S. 144)