Ich bete für dich – Eine bemerkenswerte Begebenheit

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Raimund (Name geändert) ist ein herzensguter Kollege. Er ist ca. 50 Jahre, alleinstehend und arbeitet im Öffentlichen Dienst. Er ist kollegial und hilfsbereit. Wie jeder Mensch hat auch er Schwächen und sogenannte „wunde Punkte“ in seinem Leben.

Warum ist er alleinstehend? Vor vielen Jahren, es müssten um die 30 Jahre mittlerweile sein, verliebte sich Raimund in ein Mädchen aus dem CVJM – und sie sich auch in ihn. Alles war wunderbar – zumindest hatte es so den Anschein. Doch leider musste Raimund etwas Tragisches erleben. Die junge Dame, mit der er mittlerweile verlobt war, ging fremd! Die Verlobung wurde gelöst und in Raimunds Herz bildete sich Missmut und Groll – gegenüber sich selbst, seiner Ex-Verlobten und…ja auch gegen das ganze christliche Getue. Die junge Frau, die Kinderstunde gemacht hat, hatte ein übles Spiel mit ihm getrieben. Schon in der Vergangenheit hatte sie mehrfach nicht das gelebt, woran sie vorgab zu glauben: sie ging häufig auf Partys und feierte deftig usw.

Viele Jahre lang hat Raimund diese Situation nicht verarbeitet. Und wer von uns will ihn verurteilen? Auch wenn man nicht von den schlechten Christen auf einen schlechten Christus schließen darf, würden wir sicher alle verstehen, dass sämtliche Argumente verpuffen.

Raimund kümmert sich als Alleinstehender oft um seine Mutter. Zuerst wohnt er noch mit ihr zusammen. Später, als sie in ein Pflegeheim kommt, besucht er sie sehr oft.

Schließlich ist auch seine Mutter kurz vor dem Sterben. Diese Angelegenheit nimmt Raimund besonders mit.

Eine junge Pflegerin im Altenheim spricht ihn eines Tages an: „Herr XY, ich habe sie gestern in Siegen getroffen. Sie sahen so traurig aus. Sicherlich fällt ihnen die Situation mit ihrer Mutter schwer. Ich möchte Ihnen sagen, was ich für Sie bete!“

Raimund ist von diesem Gespräch fasziniert. Ein paar Tage später besuche ich ihn in seinem Büro und er sagt mir, dass er das so wunderbar fand, dass die junge Frau für ihn betet. Er fühle sich als Mensch auf einmal ernst behandelt und wert geschätzt. Er ist sichtlich beeindruckt.

Mittlerweile ist seine Mutter gestorben. Ich bin gespannt, wie Gott in der nächsten Zeit Raimund noch anspricht, aber eines ist klar: Wie dankbar können wir alle sein für Menschen, die Gottes Liebe auf so schöne Art und Weise weitergeben! Hast Du schon einmal daran gedacht, deinem Schul- oder Arbeitskollegen zu sagen, dass Du für ihn betest (natürlich nur, wenn es auch stimmt)?

Ich selber bin davon überzeugt, dass das Zeugnis der jungen Frau Spuren in Raimunds Herz hinterlassen hat. Und ich hoffe, Raimund wird zu Jesus finden.

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